digitales Lächeln

Der neue Personalausweis ist fast schon da,

Ziel war es mit diesem Ausweis die Eierlegende-Wollmilchsau des elektronischen Dokuments zu erschaffen. Durch die Kombination von staatlicher Ausweisfunktion im eigentlichen Sinne, Signatur und Verifikationsmöglichkeiten für E-Goverment und E-Commerce, sowie als Reisedokument mit Biometrischen Daten als Sicherungsfunktion, wurden drei, bisher zu Recht, getrennte Bereiche vereint. Dies fördert eine so bisher nie dagewesene Ansammlung und Kombinierbarkeit von persönlichen (Verhaltens)Mustern in immer mehr Datenhalden.

Für Privatpersonen ist nicht mehr überschaubar, wo mit diesem Ausweis welche Daten übertragen werden und welche riskanten Wege diese nehmen. Der Bürger wird in die Pflicht genommen, sich über den technischen Zustand von genutzten Geräten und der Übertragungswege nicht nur zu informieren, sondern auch die Bestimmungen des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) exakt einzuhalten. Das ist selbst für Computeraffine Personen schwer, und, nicht zuletzt aufgrund der Vielfalt an Computersystemen, nahezu unmöglich. Der Schaden und die Haftung, der durch diese “Nichtbeachtung” entstehen kann, werden auf die einzelne Person abgewälzt.

Zumal der Missbrauch dieses Ausweis, durch die staatliche Verteilung von Gratislesegeräten, mit Steuergeldern geradezu gefördert wird. Wenn solch ein Basis-Lesegeräte am eigenen Computer benutzt wird, ist es für Angreifer extrem einfach, die Geheimzahl zu kopieren und den Ausweis für eigene Zwecke gleich mit zu benutzen. Davor warnt nicht zuletzt auch der CCC und der Bundesdatenschutzbeauftragte.

Ich habe mir gerade erst einen neuen alten Ausweis ausstellen lassen. Ganz ohne integriertem Chip, ohne Signaturfunktion und mit einem lächeln auf dem Bild. Das wird sicherlich allen vergehen, die jetzt nicht noch schnell genug einen alten beantragen. Denn lächeln ist dann nicht mehr erlaubt, nicht nur beim Fotografen.