Hannover verstummt

Es gibt seit ewigen Jahren immer wieder Beschwerden wegen Lärmbelästigungen bei Veranstaltungen aller Art in Hannover. Doch in diesem Jahr scheint es so zu sein, dass der “Lärm” mit aller Macht der wenigen aus der Stadt vertrieben werden soll.

In den letzten Tagen und Wochen erscheint eine Meldung nach der anderen, dass es in Hannover viel zu Laut wäre. Zumindest muss das der Grund dafür sein, dass auf Feuerwerk verzichtet oder dieses stark eingeschränkt, Livemusik untersagt oder Demonstrationen mit “Lärmauflagen” versehen werden.

Ich selber, als gebürtiger Hannoveraner, kann mir da nur vor Unglauben an den Kopf packen. Sicherlich kann Lärm Streß verursachen oder sogar zu Schäden führen. Aber bitte, laßt doch mal die Katze im Sack, und erlaubt es Millionen von Menschen sich an Musik und Feuerwerk zu erfreuen. Durch solche Auflagen und richterlichen Erlasse wird Hannover nicht schöner oder unbedingt noch attraktiver, aber schon gar nicht Lebenswerter.

Gerade die Lärm-Stop-Auflagen für eine Demonstration sollte sich die Stadt doch einmal genauer überlegen. Nicht nur das es eine vollkommen unnachvollziehbare Auflage gibt, erst ab einer Teilnehmerzahl von 50 oder mehr Personen “Akustisch verstärkte Anlagen” betreiben zu dürfen. Jetzt sollen also auch Trillerpfeifen, Holzklappern und wohl auch Kinderrasseln als Mittel zur Aufmerksamkeitserregung verboten werden. Ein Grund mehr am 11.08.2010 um 19:00 Uhr für ein echtes Versammlungsgesetz auf die Straße zu gehen.

Allerdings, wenn etwas gegen Lärm in der Stadt unternommen werden soll, dann bitte richtig. Keine Erlaubnis mehr für Motorräder in Hannover, spielende Kinder, Hundegebell, Schnellstraße und Autobahn sperren, Zugverkehr an Hannover vorbeileiten, Flugzeuge haben 24 Stunden 7 Tage die Woche Flugverbot und Nachbarn die sich nach 20 Uhr noch auf der Straße unterhalten bitte gleich einsperren. Musik und Tanzveranstaltungen gibt es dann nicht mehr. Und, ach ja, Bewohner in der Stadt dann wohl auch nicht…