Anpacken zum umkrempeln! (Teil 1 von 2)

Ein Rant, den ich so eigentlich gar nicht schreiben wollte, mit [Fahnen|Uterus]gates im Hinterkopf, Mitmach-Rückstand in Niedersachen und von bekannten Ufern des politischen Geschehens auch in Niedersachsen – Warum sind Piraten in diesem Bundesland eigentlich notwendig? Tja…

Teil 1 von 2

Der Zustand der Piratenpartei (in Niedersachsen) ist in vielen Fällen erschreckend. Aufgrund von trivialen Ängste und verpassten Chancen wo hätte reagiert werden können, haben wir Piraten in der letzten Zeit so einiges an Müll angesammelt, Frust aufgestaut und Taten verdrängt. Der Reihe nach.

In Hamburg wurde und wird unter anderem wegen eines ehemaligen Theaters, der Esso-Häuser, Flüchtlinge aus Lampedusa etc. in den letzten Wochen fast jede Nacht die Polizei damit beschäftigt, sich um eine danger zone bzw. drei Gefahreninseln kümmern zu müssen zu “kümmern”. Für alle außerhalb dieser Zonen sind das verstörende Bilder, die in den Zeitungen, im Fernsehen oder auch über über das Internet verbreitet werden. Aber das ist ja nicht innerhalb des eigenen direkten Umfelds vor der Nase, (zumindest für fast die gesamte Republik außer Hamburg-City), von daher auch kein Grund sich Sorgen machen zu müssen.

Dem eigenem Haus wird schon nichts passieren, die Steine der Empörung gegen überspitzte staatliche Sanktionen und Kontrollen sind ja nicht gegen das private Heim gerichtet. In meiner Straße sind keine Menschen mit Steinen, Böllern und Klobürsten unterwegs oder Polizistenbrigaden mit Wasserwerfern groß wie Einfamilienhäusern. Weitere Erosion und Aushöhlung der Grundrechte? – scheinbar ist das kein wirklich spannendes Thema bei einer Partei der Bürgerrechte. Bis auf eine Stellungnahme der Piratenpartei als Pressemitteilung, die als einseitiger Schnellschuss verstanden werden muss sollte, und die den Gesamtzusammenhang nicht überblickt. Wie war das mit überparteilich, themenorientiert und alle Seiten hören?

Piratenbubble

Dank digitaler Medien wie Twitter, Facebook und Co. ist zumindest die Empörung vom Sofa ein Leichtes. Es wird während der Werbeunterbrechung im TV kurz ein Solidaritätstweet gesendet wie Scheiße das doch alles ist, vielleicht auch noch ein, zwei weitere Nachrichten dazu ausgetauscht, ein +1 gegeben und dann weiter der Alltag konsumiert. Damit ist dem Gewissen genüge getan, die Empörung allerdings schon nach wenigen Tagen wieder abgeflacht.

Vermutlich geht es sogar noch schneller, denn das nächste Gate / die nächste Sau / das nächste Missverständnis / die nächste Unterstellung / das nächste §whatever ist schon da. Und wird eben so bearbeitet. Konstruktives Mitdenken oder mal von außen einen Blick auf die Situation werfen (Kritikfähigkeit), kurz inne zu halten und zu bewerten, das wird erst gar nicht in Erwägung gezogen. Der Versuch über eine gesellschaftlich und politisch relevante Lösung nachzudenken und diese auszudiskutieren (sic!) wird erst gar nicht angegangen.

So geht das immer weiter, ein #aufschrei verstummt unter der Last der scheinbar massenhaften neuen Geschehnisse. Egal welches Thema, egal welche Zeit, wir sind schnelllebig geworden auch im nicht abarbeiten von Themen. Wir haben vergessen uns selber zu reflektieren.

insbesondere in Niedersachsen, dazu morgen dann mehr…

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